Sonntag, 25. Februar 2024

Israel – Wir dürfen den 7. Oktober nicht vergessen

Im Gaza-Streifen herrscht seit fast fünf Monaten Krieg. Täglich sterben Menschen. Männer, Frauen, Kinder – Zivilisten und Soldaten. Die Vorgeschichte, die zu diesem Krieg führte, wird bei dem Leid der  Zivilbevölkerung oft vergessen. Israel, das seit Gründung Anfeindungen der angrenzenden Staaten ausgesetzt ist, antwortet deshalb bei Angriffen stes mit aller Härte. Ja, vielleicht auch Überhärte. Eine Zweistaatenlösung, wie jetzt gefordert,  war eigentlich schon 1948 möglich. Sie wurde von den arabischen Ländern abgelehnt. „Wir treiben die Israelis ins Meer“, lautete das Motto. Über alle politischen Grenzen hinweg lautet dagegen das Motto der Israelis: „Wir lassen uns nie mehr abschlachten wie bei der Shoah und dem Holocaust in Deutschland und Europa.“

 


Am 7. Oktober 2023 überfielen Hamas-Terroristen angrenzende Regionen des Gaza-Streifens, unter anderem ein Kibbuz und die Stadt Sderot.  Sie richteten ein Blutbad an, töteten 1200 Israelis, vergewaltigten Frauen, schändeten Leichen und verschleppten über 200 Geiseln. Das sind zunächst Zahlen, hinter denen allerdings Schicksale stehen. Als Ex-Polizist berühren mich folgende Familiengeschichten besonders.

Eine Frau liegt auf einem Grab, ein kleiner Junge kniet vor dem Grabstein. Es sind die Witwe und ihr Sohn, einer der Kinder des Polizisten Adir Shlomol, der beim Überfall auf die Stadt Sderot und beim Kampf rund um die Polizeistation von Terroristen der Hamas getötet wurde. „Heute nach vier Monaten besuche ich zum ersten Mal das Grab. Ich konnte es nicht früher. Heute sieht der Kleinste das Grab und fragt, ob Vater hier schläft. „Adir war und bleibt unser perfekter Ehemann und Vater. Ich liebe und vermisse ihn sehr“, schreibt die Polizistenwitwe.

                                                                Foto: Hananya Naftali

Eine Polizeikollegin aus Tel Aviv schreibt: „Gestern besuchten wir die Familie des verstorbenen Mor Shakuri, der beim Kampf um die Polizeistation von Sderot (Anmerkung: Die Polizeistation war Schauplatz heftiger Kämpfe) getötet wurde. Der 29-jährige diente als Streifenpolizist auf der Wache und stand kurz vor seiner Hochzeit. Wir trafen seinen Vater, der in Hebron ebenfalls als Polizist arbeitet, die Mutter und Schwester. Wir hörten von ihnen Mors Geschichte, seines Mutes und heldenhaften Kampfes auf dem Dach der Station zusammen mit anderen Polizisten gegen die Hamas-Terroristen. Bis er durch die Kugel eines Scharfschützen fiel. Die Verlobte des 29-Jährigen, ebenfalls Polizistin, bat jetzt um ihre Versetzung auf die Polizeiwache von Sderot, um das Vermächtnis ihres Mannes fortzuführen.

Das getötete Ehepaar mit den Zwillingen 

 Das Ehepaar Hadar und Itai lebte mit ihren zehnmonatigen Zwillingssöhnen in einem Kibbuz nahe des Gaza-Streifens. Am 7. Oktober drangen die Terroristen dort ein und richteten ein Massaker an. Das Ehepaar wurde bestialisch ermordet. Die beiden Babys, Roi und Guy, lagen 13 Stunden in ihren Bettchen im so genannten „Safe-Room“, der die Israelis vor dem Raketenbeschuss aus dem Gaza-Streifen schützen soll, bevor Soldaten sie fanden. 21 Kinder wurden am 7. Oktober 2023 Weisen.

 

 

Freitag, 8. Dezember 2023

Fairytale of New York City and Essen

Eines der besten Weihnachtslieder mit einem nicht so besinnlichen Text ist das von der englisch-irischen Band The Pogues mit Sänger Shane MacGowan, der jetzt im Alter von 66 Jahren gestorben ist. Er erzählt mit der Sängerin Kirsty MacColl eine Liebesgeschichte aus der Perspektive eines irischen Immigranten, der nach einem Alkoholrausch in einer New Yorker Gefängniszelle gebracht wird und sich dort an seine große Liebe erinnert, die vor Jahren an Heiligabend hoffnungsvoll begann. Die großen Träume erfüllen sich jedoch nicht, stattdessen trösten sich beide im Alkohol- und Drogenrausch. So beschreibt „Der Stern“ die Geschichte vom Märchen von New York City.

Fairytale of New York

Eine Textstelle mag ich besonders. „The boys of the NYPD choir, were singing „Galway Bay“.  Die Boys of the NYPD sind die vom Polizeichor der New Yorker Polizei. „Galway Bay“ ist eine Bucht an der Westküste von Irland. Und dann geht es dreckig in dem Lied und Duett weiter. „Du bist ein Penner, Du bist ein Dreckskerl“, sagt sie. Er kontert: „Du bist eine alte Schlampe auf Müll, die hier fast tot im Bett liegt“. Woraufhin sie schimpft: "Du Drecksack, du Made, du billige lausige Schwuchtel, Frohe Weihnachten, du Arsch, ich bete zu Gott, es ist unser letztes“. (Quelle: stern.de)

Essener Philharmonie - Weihnachtskonzert 2022

Der Polizeichor der Essener Polizei singt andere Lieder. Zu hören sind sie beim 67. Weihnachtskonzert am kommenden Sonntag (10.12.2023) in der Essener Philharmonie in zwei Vorstellungen. Wie jedes Jahr sind sie ausverkauft. Neben der „Singenden Hundertschaft“, dem Essener Damenchor e.V, dem Frauenchor Hochdahl 1942 treten noch als Solisten Monika Rydz (Sopran), Holger Marks (Tenor), Thomas Laske (Bass), Rafael Cortes (Gitarre) auf. Die Bergischen Symphoniker bilden den orchestralen Rahmen der Werke von Gounod, Mozart, Händel, Adam, Cohen und anderen großen Musikern. Es ist ein anderes Märchen. Aber genau so schön.



 

 

Sonntag, 3. Dezember 2023

Einsatzmehrzweckstock

Polizei kämpft Professoren frei.   

Bochum. Nur unter Einsatz von etwa 50 gummiknüppelschwingenden Polizisten konnten gestern der Rektor und drei Professoren der Ruhr-Universität aus dem Dekanat der wirtschaftswissenschaftlichen Abteilung „befreit“. […]“

 

Schlagstöcke aus der ganzen Welt im Polizemuseum

So lautet der Inhalt eines Artikels auf Seite 1 der Neuen Ruhr Zeitung (NRZ) vom 30.11.1973. Ob der Beitrag heute nach 50 Jahren so veröffentlicht würde? Ich denke nicht. Wenn dann müsste es auch heißen: Nur unter Einsatz von etwa 50 einsatzmehrzweckstockschwingenden Polizisten usw. Denn „Gummiknüppel“ gibt es schon lange nicht mehr. 

Polizisten tragen am Gürtel einen ausziehbaren Einsatzmehrzweckstock, abgekürzt EMS-A. Denn der kann eine ganze mehr. In erster Linie dient er zur Abwehr von Angriffen. Kann auch als Schlagstock-Waffe eingesetzt werden. Selbst als Kletterhilfe ist er zur gebrauchen. Auch eine Autoscheibe hält dem Hartkunststoff nicht Stand. 

Wer so einen Ausrüstungsgegenstand in echt anschauen möchte, ist herzlich in das Polizeimuseum der International Police eingeladen. Selbst Schlagstöcke aus der ganzen Welt werden gezeigt. 

Infos: www.ipa-essen.de